Neuer Durchblick bei Rodenstock

Handelsblatt

Der frühere Chef des Modekonzerns Hugo Boss, Peter Littmann, soll den Münchener Brillenhersteller in Schwung bringen. Seine Strategie bleibt aber vage.

MÜNCHEN. Nicht immer ist Wikipedia eine Quelle für unabhängige Informationen. Wer in der freien Internet-Enzyklopädie zum Beispiel nach Peter Littmann sucht, der erhält einen Text, der in wesentlichen Teilen dem Lebenslauf entspricht, den der Manager von seinem PR-Berater verteilen lässt.

Keine Frage, Littmann ist ein Marketing-Experte durch und durch. Da liegt es nahe, auch die eigene Person gebührend in Szene zu setzen. Wie könnte der Honorarprofessor der Uni Witten/Herdecke auch anderen das Geschäft beibringen, wenn er sich selbst nicht richtig vermarkten würde?

In diesen Tagen ist der promovierte Diplom-Ingenieur dabei, dem traditionsreichen Münchener Brillenhersteller Rodenstock auf die Beine zu helfen. „Tiefgreifende Veränderungen sind nötig, um deutlich mehr Wachstum zu erzielen“, sagte der Manager, bis 1997 Chef der Metzinger Modemarke Hugo Boss, gestern bei seinem ersten Auftritt als Interims-Chef im feinen Münchener The Charles Hotel.

Der Gründer und Inhaber der Hamburger Unternehmensberatung Brandinsider kritisierte denn auch seinen Vorgänger Giancarlo Galli. So konstatierte Littmann „enormen Nachholbedarf“ in Asien und Osteuropa, einen Rückgang im Kerngeschäft mit Fassungen der Marke Rodenstock, sprach gar von der „Ingenieursmarke“, die sich vor allem reife Männer kaufen, die jüngere Kunden und Frauen aber links liegenlassen.

Littmann, der bislang dem Aufsichtsrat angehörte, führt die Geschäfte von Deutschlands größtem und bekanntestem Brillenkonzern seit Anfang Februar, „übergangsweise“, wie er selbst sagt. Mehrheitsgesellschafter Bridgepoint hatte sich zuvor mit Galli überworfen. Der Schweizer hatte sich schon länger dagegen gewehrt, dass ihm der britische Finanzinvestor hineinredet. Dem Private-Equity-Haus ging es einfach nicht schnell genug voran.

In der deutschen Marketinglandschaft ist Littmann sehr bekannt. Im Handelsblatt schreibt er in seiner Kolumne „Marken-Zeichen“ über die Szene. Der Mann mit dem trockenen Humor gilt als gut verdrahtet, ein Macher, der mit Leidenschaft ans Werk geht und bei aller Begeisterung fürs Marketing nicht vergisst, dass die Reklame letztlich immer dazu da ist, Geld zu verdienen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Er sucht eine visionäre Persönlichkeit

Jetzt muss er nicht mehr nur beraten, sondern auch umsetzen. Wie das bei Rodenstock genau gehen soll, blieb gestern jedoch unklar. „Das Design muss einen größeren Stellenwert bekommen“, sagte er. Dann fügte Littmann im Marketing-Jargon hinzu: „Wir wollen die emotionalen und sozialen Aspekte ernster nehmen.“

Zu Details schwieg er allerdings beharrlich. Kein Wort zum geplanten Umsatz, keine Andeutung über den Gewinn. Nicht einmal ein Hinweis, was die Finanzinvestoren mit der ehrwürdigen Firma von der Münchener Isartalstraße in den nächsten Jahren vorhaben.

Nicht einmal über seine eigene Zukunft wollte der 60-Jährige, der nach dem Ende des Prager Frühlings nach Deutschland flüchtete, Auskunft geben. Nur so viel: Es werde ein neuer Chief Executive Officer (CEO) gesucht, „eine visionäre Persönlichkeit, um aus Rodenstock ein international anerkanntes Unternehmen zu machen“. Noch sei aber kein Vertrag unterschrieben, und so könne es gut sein, dass er bis ins nächste Jahr hinein die Geschäfte führen werde.

Littmann hat keine leichte Aufgabe, denn schon der geschasste Chef Galli hat versucht, das verstaubte Image des eher biederen Mittelständlers zu verbessern, und stieg ins Geschäft mit Sportbrillen ein. Doch das Umsatzminus von drei Prozent im ersten Quartal dieses Jahres zeigt, dass Littmann noch viel zu tun hat.

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