„Forever young“ gilt auch für Mittfünfziger

Von Peter Littmann

Karl war gerade segeln in der Karibik, Susanne bereitet sich auf ihren ersten Halbmarathon vor, Dieter und Sabine gehen im Frühjahr zum Trekking in den Himalaya. Thomas will wieder auf die Uni, Sybille eröffnet eine Galerie. Anton kriegt ein Baby mit der neuen Ehefrau und Robert verkauft seinen Betrieb, weil er sich künftig mit Philosophie beschäftigen will. 

Klingt alles nach Aufbruchsphase um die 30 – handelt aber von Babyboomern und die sind bekanntlich in der zweiten Hälfte des Lebens.
Meine Bekannten, Auftraggeber, Kollegen sind keineswegs vereinzelte Spinner und auch ihr beachtliches Energieniveau ist heute die Regel, nicht Ausnahme. Weltweit sind 500 Millionen Leute älter als 65, im Jahr 2030 wird die Milliardengrenze überschritten. Wie jeder Zeitungsleser weiß, ist Deutschland dabei eine der am schnellsten ergrauenden Gesellschaften. Eine Untersuchung der spezialisierten Beratung Age Wave ergab, dass 60 Prozent der Befragten das traditionelle „Pensionsalter“ als „neues, aufregendes Kapitel“ im Leben empfinden. Sieben von zehn wollen auch nach dem offiziellen Ende der Karriere weiterarbeiten, vor allem, um flexibel zu bleiben und der Gesellschaft etwas zurück zu geben. 57 Prozent wünschen sich für die späten Jahre einen unbezahlten Job, um anderen mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen weiterzuhelfen.
Sie können es sich leisten. Viele Herrschaften 55plus sitzen auf komfortablen Rücklagen, erlebten sie doch weitgehend stabile Zeiten, in denen sich auf den Immobilien- und Aktienmärkten gute Geschäfte machen ließen. Krise hin oder her, viele haben das Eigenheim längst bezahlt, den Nachwuchs durch die Uni gecoacht und erfreuen sich nun der Erträge aus Kapitalanlagen, während unter den 35jährigen so manch einer gerade keine Boni kriegt oder Schwierigkeiten hat, einen neuen Job zu finden.
Aus dem Blickwinkel der Märkte klingt das alles nach Traumzielgruppe. Doch auf dem Radarschirm vieler Marketingleute findet „über 49“ nicht statt. Schon mal versucht, ein Produkt für reife Jahrgänge zu kaufen? Das Unterfangen ist vergeblich, bestenfalls findet sich Futtermittel für betagte Haustiere. Altern tun bei uns nur Wein und Camembert. Geht der Suchende mit seinem Ansinnen online, landet er im Gerontologen-Paradies: Da gibt es Umhängeservietten für Schlabberer, Strumpfanziehhelfer für Lendenlahme, Garneinfädler für Halbblinde und Spielkartenhalter für Rheumakranke, die ihre Trümpfe nicht mehr auf der Hand halten können. Leute über 60 werden vom Handel entweder ignoriert oder als Tattergreise verbucht.
Es gibt „altersgerechte“ Werbung für Viagra, Ginseng- und Inkontinenzprodukte sowie Beerdigungsinstitute und ansonsten nur die Mythen über ältere Konsumenten. Die ändern angeblich weder ihre Präferenzen noch ihre Brands und „haben keine Zeit mehr für weitere Produktzyklen.“ Wer 55 ist, kauft also kein neues Autos, weil er demnächst nur noch im Rollstuhl herumfährt? In meiner Umgebung wimmelt es nur so vor neuen Kisten, weil manch ein Silberfuchs nach kinderfreundlichen Karossen und langweiligen Geschäftswagen gerade den Späßchen-Faktor auf vier Rädern entdeckt. Wir sind alle alt genug, um uns an eine Welt ohne Geldautomaten, Emails und Fernbedienung zu erinnern – verhalten wir uns deswegen so, wie unsere Eltern im gleichen Alter? Falls ihr die Antwort nicht wisst, liebe Marketingmanager unter 40, hier ein kleiner Hinweis: Unsere Frauen tragen keine Kittelschürzen und wir keinen Rippenstrick!
Sinkende Geburtenraten und längere Lebenszeiten betreffen so ziemlich alles, von Keksen, Vitaminen, Zeitarbeit, Kosmetik, Versicherungen, Turnschuhen, Klamotten und Abenteuerreisen bis hin zu Weiterbildung und Entertainment. Doch wer sich an das Thema Altern heranwagt und mit schon getragenen Gesichtern wirbt, liegt oft im Ton daneben. Boomer lieben es zu konsumieren, finden es aber nervig, wenn ihnen einer was verkaufen will. Alt ist nicht gleich doof und oft ist die Botschaft zu simpel: „Große Tasten an Gerät – doll für alte Leute!“ Wirklich? Laut Age Wave geben die Boomer mehr Geld für Computer, Software und andere elektronische Spielereien aus als jede andere Generation – und das nicht nur, weil sie zahlenmäßig so groß ist. Und wo wir gerade dabei sind: Laut JupiterResearch nutzen 15 Prozent der 45 bis 54jährigen Internet-Dating-Sites. „Forever young!“ ist seit 40 Jahren das Boomer-Motto - warum sollten sie jetzt plötzlich auf „Forever old“ umsteigen?

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